
Das Digitalradio DAB+ wird im Elsass ausgebaut. Einen viel besseren Empfang auf deutscher Seite wird es aber nicht geben.
Das Digitalradio DAB+ soll im Elsass ausgebaut werden. Das geht aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt der französischen Regierung hervor. Hier sind die genauen Daten für weitere Senderstandorte aufgeführt.
Dieses Ensemble erhält mehr Reichweite
Der Ausbau ist beim Ensemble Alsace+ (Kanal 6D) geplant. Dieses versorgt aktuell die größeren Städte Straßburg (Sendeleistung: 5 kW), Colmar (1,2 kW) und Mulhouse (2,5 kW).
Neu hinzukommen sollen die Standorte Sarre-Union/Berg (2,5 kW), Haguenau (2,5 kW), Saverne (1,7 kW) und Sélestat (1,7 kW). Damit ist das regionale Ensemble künftig weitgehend im ganzen Elsass zu hören. Das Datum der Inbetriebnahme der neuen Anlagen steht noch nicht fest.
In dem Ensemble sind das Programm Ici Alsace des öffentlich-rechtlichen Radio France zu hören sowie elf Privatradios, darunter bekannte Marken wie FG. DJ Radio, Latina, Sud Radio oder TSF Jazz.
So sind die Auswirkungen in Deutschland
Bisher ist das regionale Paket auf deutscher Seite bereits im Oberrheingraben zwischen Baden-Baden und der Landesgrenze (etwa entlang der Autobahn A5) sowie in Teilen des Schwarzwalds zu hören. Die zusätzlichen Sendestandorte stabilisieren diesen Empfang nun etwas, eine deutliche Reichweiten-Ausdehnung wird es aber nicht geben, da die neuen Sendeanlagen entweder zu weit weg von Deutschland liegen oder die Strahlungsleistung zu gering ist, beziehungsweise das Strahlungsdiagramm Ausblendungen nach Deutschland vorsieht. Trotz relativer Nähe zu Frankreich wird beispielsweise die Stadt Karlsruhe weiter weitgehend keinen DAB+-Empfang aus Frankreich bekommen.
Frankreich setzt generell im Elsass und auch in Lothringen eher auf ein engmaschiges DAB+-Netz mit vielen Sendern kleiner und mittlerer Leistung. Anders als bei UKW wird nicht von exponierten Standorten mit hoher Leistung gesendet, somit ist der Overspill nach Deutschland begrenzt.
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